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Debüt-Album Six Faces „Behind The Truth“

Written by on 1. November 2017

Debüt-Album Six Faces „Behind The Truth“‚

Eine Review von unserer Wetterhexe

„Six Faces“ – dahinter verbirgt sich Marko Rujner, der in Halle an der Saale geboren wurde. Gegründet wurde „Six Faces“ im Jahr 2015, aber der musikalische Grundstock wurde bei Marko schon in den 90er Jahren gelegt. Nicht zu überhören sind in seiner Musik, Einflüsse von Bands wie Depeche Mode, U2 aber auch Muse, die uns alle, die wir in dieser Zeit und mit dieser Musik aufgewachsen sind, schon sehr geprägt haben. Es sind diese Klänge, die uns immer wieder in die Vergangenheit zurückversetzen werden und die wir in der Gegenwart und in der Zukunft hören möchten. Six Faces“ – also Marko- drückt in seinen Songs, seine Vergangenheit und seine Gegenwart aus. Dinge wie Verluste oder erlebten Auferstehen, wie sie Marko hautnah erlebt hat, das sind die Texte seiner Songs – beeindruckend in seine Musik verpackt.

Er war Sänger in verschiedenen Bands und komponierte auch, alles das ist, was heute den Musiker ausmacht, den wir hören dürfen. Was dieses Album komplett macht, ist – dass es von keinem geringeren als von „Blutengel-Produzent“ Mario Rühlicke produziert wurde. Ein weiterer wichtiger Mensch für Marko ist Basti, sein Partner im Songwriting, beide sind extrem wichtige Menschen für Marko – Er ist nicht auf einen Stil festgelegt, man hört in den Songs Beats aus Elektro, Soul, Dance und Pop – ich mag sowieso, wenn man musikalisch nicht festgelegt ist. Seine Stimme hat so diese Eindringlichkeit, sie ist so warm und prägnant – eben unverwechselbar.

Wie viele Alben beginnt auch „Behind The Truth“ mit dem Intro. Leise Töne, fesselnd, ein Sound der sich langsam steigert, energie- und kraftvoll daherkommt und der viel Lust auf mehr macht. Das Intro hat es in kurzer Zeit zu einem Lieblingssong auf dem Album geschafft.

Der Song „My Empathy“ erzählt davon, dass man sich in einer Beziehung gegenseitig zerstören kann. Eine Seite quält den anderen Partner und bemerkt es nicht. Der andere lässt es zu und wehrt sich kaum. Alles endet mit dem sprichwörtlichen „großen Knall“. In diesem Song sind in Kombination Stimme und die Klänge, die aus dem Synthesizer, die die Qualen widerspiegeln die sich nur Liebende gegenseitig antun können.

In „Devil Inside“ erzählt Marko davon, dass man jemand so verfallen kann, und irgendwann aus der Geschichte keinen Ausweg mehr sieht. Ein Song über das Blindsein vor lauter Liebe. Bei genauem Hinhören schwingen hier schon musikalisch, teuflische Ansätze mit, erzeugt durch Beats, elektronische Drums und Gitarren die unter die Haut gehen und die Stimme von Marko die mir Gänsehaut vermittelt.

„Show Me A God“, spiegelt die Zerrissenheit im Glauben an irgendwen oder irgendwas. Vielleicht muss man sich erstmal selbst vertrauen, um Glück zu verspüren. Ich bin gefangen in den Melodien, die viel Trauriges erzählen und mich dennoch permanent zum Fußwippen anregen.

Der Song „Universe“…erzählt vom leicht verspielten Umgang mit der Sexualität. Ein Song der uns auffordert, uns gegenseitig glücklich zu machen. Mit einem Augenzwinkern bekommen wir die Aufforderung uns zu lieben! Nicht die erste tanzbare Nummer auf diesem Album und ich bin mir sicher, dass noch einige folgen.

„Pray“ erzählt vom Auferstehen, das ich oben schon erwähnt habe. Nach einer schweren Zeit bleibt einem nichts über, man muss weitergehen, das Leben geht weiter. Man muss immer weitergehen und das ohne, dass man dem anderen etwas Schlechtes wünscht.

Der nächste Titel „Gentle Rain“ lebt von Verlust und Hoffnung. Düstere Tage, umgeben von einer Schwere die alles ins Grau setzen. und man doch immer wieder zum Licht strebt. Ein Song mit dem Marko mich schon am Anfang in die Dunkelheit mitnimmt. Gekonnt wird hier mit der Musik und der Stimme Dunkelheit verbreitet. Der Refrain hat sich sofort eingebrannt. Fußwippen war hier nicht, ich war regungslos, ich glaube das war aber auch durchaus so gewollt.

In diesem Titel „Dance With Me“ beschreibt er eine Jagd durch die Nacht. Er folgte einer unbekannten Schönheit, geblendet spürt er, dass es nicht gut wäre sie zu bekommen. Sie aber hat ihn schon komplett in ihren Bann gezogen. Mein zweiter Lieblingssong, musikalisch ansprechende Beats – wer will kann tanzen, ich ziehe gerade Fußwippen vor.

Wie fühlt ein Mensch, der mit dem Titel „Satisfied“ beschreibt, dass es Befreiung ist, wenn man in einer Partnerschaft nicht mehr glücklich ist, sollte man gehen. Wenn alles was einen verbindet nur noch scheinheilig ist und sich die Liebe ins Gegenteil verkehrt. Ich habe bei diesem Album zu kämpfen, dass ich mich nicht in Gedanken verliere, was einem Menschen bewegt, solche Songs zu schreiben.

Der Titel „Queen Of The Night“ klingt düster, verzweifelt, hoffnungslos. Er liegt in Ketten. Eine alte Geschichte von Liebe, Macht und dem sich verlieren an jemand, der einen nur benutzt.
„Six Faces“ beschreibt die Abrechnung mit sich selbst. Eine Geißelung seiner selbst. Er stellt sich selbst an den Pranger und zerreißt sich und seine Vergangenheit.

Der letzte Titel „Reasons“ besingt, wenn man einen klaren Blick bekommt und man merkt, dass man von vorn bis hinten belogen wird. Wenn es einen Menschen gibt, der einem Liebe vorgespielt und hinten rum wird einem das Messer in den Rücken gerammt. 1000 Gründe sich zu Lieben und ein Vielfaches mehr an Gründen es besser nicht zu tun

Six Faces im live Interview mit Symeon bei der Electronic Reflection 2017 in Berlin

Fazit
Selten fiel es mir schwerer und gleichzeitig so leicht, ein Fazit zu schreiben. Gefangen von den Worten und den Erlebnissen und ebenso gefangen von der Musik in den Songs, der Beats, des Synthesizers, kann ich für dieses Debüt-Album nur in Superlativen loben. Hier ist ein Album entstanden, in dem man wirklich die angekündigten authentischen Erlebnisse hört und spürt. Ein ganz ganz großes Kompliment an Marko, für seine Offenheit und dies in so megatolle Songs zu packen. Die Songs laufen bei mir schon in Dauerschleife.

Zwischenzeitlich trat er am 27.10.2017, mit drei anderen Electro-Future-Pop-Bands, in der Berliner Junction Bar auf und die Stimmen, die ich vernehmen konnte, waren allesamt begeistert. Einzelne Motzer und Kritiker gibt es immer, Six Faces ergo Marko ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Ihr werdet ihn nun öfters in meinen Sendungen hören.

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