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Review: Vainerz „Patient“

Written by on 25. November 2017

„Vainerz“ mit dem neuen Album „Patient“

Eine Review von unserer Wetterhexe

Am 03.11.2017 erschien das neue Album „Patient“ der Band „Vainerz“. „VAINERZ = Sprache der Engel, vgl. Thomas Carlyle (*1795 – †1881), ist ein schottischer Schriftsteller. Das neue Album „Patient“ besticht durch wunderbare musikalische Facetten, in denen es erstrahlt. Im Album-Titel „Patient“ – das übersetzt für „geduldig“ steht, wird die Welt besungen, die geduldig die Menschen  und ihr Handeln erträgt. Menschen,  die in ihrer widerlichen Art trotzdem ängstlich sind und denken schlimmer kann es nicht mehr kommen. Es geht schlimmer und darum versuchen „Vainerz“ mit ihrer Musik, die Welt zu retten. Die Songs bestechen durch ihre Frische und ihre Kraft, in Tanzbarem und Balladen.  Songs, die sich mit eindringlichen und klaren Vocals, in unseren Köpfe festsetzen und unsere Herzen erreichen. Bei den Songs der beiden, kann man so wunderbar chillen und dabei mit dem Fuß wippen, oder man erstürmt die Tanzfläche und „zappelt ab“.

Die beiden sind in der Szene wahrlich keine Unbekannten, der ungarische Produzent Rico (The Voice), der sich mit P24  schon einen beachtlichen Namen gemacht hat und Mario, dessen Stimme die Fans von den Alben, der Band Never Endless kennen. 2011 wurde dieses Projekt geboren, die beiden sind sich über den Weg gelaufen und sehr schnell war klar, dass sie zusammen ein Projekt starten wollen. Mario hat sich  bereits vor Gründung von „Vainerz“ erstmal von Never Endless und der Musikszene verabschiedet, aber als er Rico auf einer Party traf, war sehr schnell klar, dass die beiden zusammen was auf die Beine stellen wollen. Beide waren ja schon Label-Kollegen und so kannte man sich ja bereits – auch wenn keiner wirklich wusste, was der andere macht. Trotzdem dass sie aus unterschiedlichen Musikrichtungen kommen,  erscheinen sie als eine wunderbare Einheit, mit einer perfekten Synergie.

Die 10 Tracks beginnen mit dem Song „Volcano“, den es schon als Single-Auskopplung seit April zu hören gab. „Volcano“ kommt so stürmisch daher, fast meint man, ein Pyroklasitscher Strom kommt auf einen zu, wie es sein Titel auch verspricht. Frostige Elektro-Beats vermischen sich mit heißen Rhythmen, dazu die Vocals, die dem Titel die Vollkommenheit geben. Ein absolut gelungener Opener, der tanzbar ist und auch noch Ohrwurmqualität hat.  „Let Our Love Shine“ glänzt auf dem gleichen, hohen musikalischen Level. Auch hier wurde meisterhaft Electronik und Gesang aufeinander abgestimmt. Wunderschön ist bei diesem Titel, der Refrain, der einem im Gedächtnis bleibt, weil er so berührend ist. Abwechslung zeichnet sich beim Album „Patient“ von „Vainerz“ schon darin ab, dass der nächste Titel so ganz anders klingt, als der Opener und sein Nachfolgetitel. Stampfende Elektronik – nicht direkt militärisch – aber doch schon in den Bann ziehend, das ist „Follow The Sound“. Düster und absolut geeignet, um auf der Tanzfläche den Körper dazu rhythmisch zu bewegen. Ich meine ein bisschen „And One“ zu hören, aber das ist sicher nur Zufall, die beiden haben es sicher nicht nötig, sich da irgendwo anzulehnen. Mit dem Titel „Black Heart“ wird es wieder gefühlvoll, der Titel drückt es ja schon aus, dass das schwarzen Herz unglücklich und freudlos ist. „Shining On,“ der Titel besingt nicht weniger das glücklich sein, jedoch ist hier die musikalische Ausstrahlung ein wenig weicher und wärmer. Der nächste Titel „Come Down“ zeigt uns eigentlich schon auf, was wir tun sollen – runterkommen. Der Song zeigt wieder, welch geniale Musiker hier am Werk sind. Monoton stampfend, fast ein wenig hypnotisierend, aber auch melancholisch – ein wunderbarer Titel, der sowohl mit den elektronischen Tönen und auch dem Gesang eine ganz besondere Atmosphäre entstehen lässt. Perfekt zum „Come Down“. Wir sagen oft, es ist vorbei und erledigt und dennoch ist man nicht selten traurig, wenn es vorbei ist. Genau davon handelt der nächste Song „Over and Done“ und es bleibt uns überlassen, was wir hineininterpretieren. „Rooftop“ ist mein Lieblingssong, er regt meine Phantasie an, ich sehe mich an einen Urlaub erinnert: ein wunderschöner Sonnenaufgang, das Rauschen des Meeres, laue Luft und eine Tasse heißen Tee. Wie genial sind diese beiden, die solche Tagträume auslösen. Die fein abgestimmten elektronischen Klänge erinnern mich an Songs der 80er, in denen das Leben so scheinbar unbeschwert war. Der Titelsong „Patient“ besingt emotional und ergreifend, was ich oben schon erwähnt habe. Die Erde erträgt geduldig was man ihr zufügt und die sich kränkelnd und leidend immer weiter dreht. Es sind musikalische Streicheleinheiten, die Rico und Mario da so gefühlvoll in den Song gepackt haben.
Den Abschluss macht der Song „Oblivion“, der uns wieder mit seinem Rhythmus auf die Tanzfläche zu treiben scheint. Der Kreis schließt sich mit den stampfenden und wabernden Tönen, die Menge auf der Tanzfläche soll sich zu den Tönen bewegen.

Das Album ist für jeden Elektro-Fan Pflicht, wenn er Lust auf Gefühle hat. Das Leiden mit der Erde, Gefühle für vergangene Dinge, Liebe und damit auch das Verlieren, das sind die Töne, die „Vainerz“ uns beschert. Hier haben sich zwei Künstler getroffen, die es verstehen, Emotionen in uns zu wecken und die so eindrucksvoll vermitteln, wie perfekt sie harmonieren. Sie sprechen mit uns und erreichen unsere Herzen. Tiefste Hochachtung und ein herzliches Dankeschön, dass ich diese Musik „erleben“ durfte.

Tracklist:

01. Volcano
02. Let our love shine
03. Follow the sound
04. Black heart
05. Come down
06. Over and done
07. Rooftop
08. Shining on
09. Patient
10. Oblivion

Internet: https://www.vainerz.com/

Facebook: https://www.facebook.com/search/top/?q=vainerz


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