Junksista – Promiscious Tendencies
Written by Sym on 3. Februar 2018
Promiscious Tendencies von JUNKSISTA
VÖ 09. Februar 2018, Review von Wetterhexe
Am 09. Februar 2018 veröffentlicht das deutsche Electro-Duo JUNKSISTA, ihr drittes Studioalbum mit dem Namen „Promiscuous Tendencies“. Es ist nicht das erste Mal, dass ich staune, was aus dem Nachbar-Bundesland Baden-Würtemberg für beeindruckende Töne kommen. Ich bin absolut begeistert. Vor dem Schreiben der Review habe ich mir natürlich auch die beiden anderen Alben angehört, und finde: „Promiscuous Tendencies“ besticht durch fluffig-leicht-beschwingt-poppige Songs, deren Texte manchmal verspielt doppeldeutig sind. Wortspielereien die einem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, und wer von den Songs alleine noch nicht genug hat, der sollte sich das Video zu „Monday“ angucken.
Ich kann tatsächlich nichts über das Gründungsjahr von Junksista finden, aber es gibt genug über Diana und Boog zu berichten: Sie sind seid Ewigkeiten Freunde, haben einen komplett konträren Musikgeschmack. Nicht nur das – auch ihr „Background“ ist ein komplett anderer. Wenn diese zwei Menschen sich also entscheiden, zusammen Musik zu machen, kann das Ergebnis nur elektrisch, explosiv und widersprüchlich sein.
JUNKSISTA ist wie ein akkustisches Feuerwerk, das sich eben durch diese beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten erst Funken schlägt, und dann explodiert. Wie schon beschrieben, hagelt es aus Süddeutschland einen frisch-elektrischen Mix, eingängige Synth-Pop-Töne und das teilweise mit der oben schon erwähnten Doppeldeutigkeit. Dianas halb gesprochene und halb gesungene Vokalpartien, funkige Gitarren-Riffs, tonnenweisen Bässen und Synthesizer vervollständigen den „Groove“.
Der erste Titel „Monday (feat. Essence of Mind) klingt als Opener schon mal sehr nach Ohrwurm.
Ich glaube, die wenigsten mögen den ersten Tag der Woche, aber wenn er so besungen wird, muss man ihn ja zwangsläufig gern haben. Der Montag wird mehrstimmig und das nicht nur im Refrain besungen und die Voice-Effects schleichen sich mit dem mehrstimmig-verzerrten maskulinen Gesang in meinen Kopf.
Der nächste Titel „Control“ fällt durch Dianas Sprechgesang auf, ist aber poppig, wunderbar tanzbar und wird definitiv die Menschen auf die Tanzfläche reißen. Ich bin sprichwörtlich platt, wie Diana den Titel „Fuck For Love“ so sanft, selbstverständlich sexy und smart interpretiert; mit dem leichten Soultouch sogar eine Gänsehaut verursacht.
Bei „Monster (feat. Layzee) fühle ich mich in meine Jugend und die 70er zurückkatapultiert. Hier wird deutlich, dass man bei JUNKSISTA und ihrem Album „Promiscuous Tendencies“ sicherlich keine Langeweile verspüren wird, oder Angst haben muss, dass Ähnlichkeiten bei den Songs aufkommt. JUNKSISTA bedient sich an Genren, wie sie Lust dazu verspüren, natürlich immer so, dass ein Mega-Song entsteht.
Im nächsten Titel „Away With The Fairies“ machen wir einfach einen Schritt weiter und befinden uns in den 80ern. Wieder viel stimmlicher Sexapeal im Sprechgesang, dem man gebannt lauschen muss.
Der nächste tanzbare Titel, der neben der eingängigen Melodie auch noch mit dem Titel „Love Makes People Stupid“ unheimlich aussagekräftig ist. Mit „Freak At Heart“ wird es mir ganz warm ums Herz, der Song ist ein „UnterdieHautkrabbler“ durch seine warmen melodiösen Gitarrenklänge – und mein Lieblingssong auf dem Album „Promiscuous Tendencies“.
„Ice Cream“ überzeugt dann wieder durch pochende Bassklänge, und ich denke es wird die eine oder andere Phantasie beim anhören des lasziven sexy Sprechgesangs angeregt werden. Der Song kommt so ganz ohne große und durchgehende Instrumente aus. Ein bisschen unheimlich wurde es mir bei dem Titel „Burn Your Fucking House Down“. Die Message ist ja hier schon ganz eindeutig und ich staune, wie ernst Diana und Boog sein können. Die beiden verstehen es gekonnt, musikalisch eine bedrohliche und düstere Stimmung zu erzeugen. Beim Titel „Bitch, This Is Your Party“ sind wieder die Tanzflächen-Stürmer am Zug. Lasst uns Party machen, mit diesem schönen, animierenden Titel!
„Celebration Fornication (feat. Noemi Aurora) und uns die „Unzucht zelebrieren“. Gekonnt endet das Album mit der Ballade „Silence“ und eine romantische Stimmung macht sich in mir breit. Schade, dass das Album schon zu Ende ist – das waren beim letzten Ton, meine letzten Gedanken.
Track List
01. Monday (Feat. Essence Of Mind)
02. Control
03. Fuck For Love
04. Monster (Feat. Layzee) (Mr. President)
05. Away With The Fairies
06. Love Makes People Stupid
07. Freak At Heart (Feat. Emke) (Black Nail Cabaret)
08. Ice Cream
09. Burn Your Fucking House Down
10. Bitch This Is My Party
11. Celebration Fornication (Feat. Noemi Aurora) (Helalyn Flowers)
12. Silence
Ich habe selten so stimmig, frech-friovole und doch so gegensätzliche Songs gehört. Es gibt einen deutlichen Unterschied zu den Vorgänger-Alben, aber ich mag gerade diese Leichtigkeit, die sich bei diesem Album breitmacht. Ich wiederhole mich zwar, aber mir macht das Album von JUNKSISTA einfach gute Laune und lässt mich bei dem einen oder anderen Song schmunzeln. Besonders gut gefallen mir auch, die mutigen und unterschiedlichen Stimm-Effekte, die harmonisch zum 70er-, 80er-Stil und durch den Sprechgesang zum Hip-Hop passen. Hätte ich die Songs nicht, würde ich mir das Album definitiv zulegen, absolute Kaufempfehlung
Internet: www.junksista.de/
Facebook: www.facebook.com/Junksista/
Label: Alfa Matrix
Video: Monday – feat. Essence Of Mind
Quelle: Facebook-Fanpage „Junksista“
https://www.facebook.com/Junksista/videos/10155991532791983/